Durchfall
vermeiden
Nahrungs- und Trinkwasserhygiene
Was soll ich Essen und Trinken?
SICHER
NAHRUNGSMITTEL: kochendheiß, dampfend serviert, geschälte Früchte, industriell verpackt, gekochtes Gemüse
GETRÄNKE: pasteurisierte Milchprodukte, gekochtes Wasser, mit Halogenen, mit Kohlensäure
HANDLUNG: vorsichtig, selbst kochen
MÖGLICHERWEISE SICHER
NAHRUNGSMITTEL: trockene Gerichte, Gelee / Sirup, gewaschenes Gemüse
GETRÄNKE: abgepackte Wasserflaschen, gefiltert, frische Zitrussäfte
HANDLUNG: empfohlene Restaurants
UNSICHER
NAHRUNGSMITTEL: lauwarme Gerichte, Salate, Saucen, Kaltschalengerichte, frischer Weichkäse, offenes Eis, Beeren
GETRÄNKE: unpasteurisierte Milchprodukte, Eiswürfel, Fruchtsäfte, Leitungswasser
HANDLUNG: abenteuerlich, Schnellgerichte, exzessiv Alkohol
Formen von
Durchfall
AKUT, WÄSSRIG
kaum / kein Fieber
rapider Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten
BLUTIG, SCHLEIMIG
oft Fieber, Schmerzen und Bauchkrämpfe, invasionsbefähigte Keime im Darm
CHRONISCH
> 2 Wochen,
beharrliche Keime, falsche Behandlung, Resistenzen?
Durchfall
behandeln
a) Als Basismaßnahme immer Flüßigkeitsersatz
Oft und in kleinen Mengen über den Tag (Ziel: 2 Liter pro Tag)
- mit vorgefertigten Oral Rehydration Salts (zB Normhydral®)
- mit selbst zubereiteter Lösung: auf 1 Liter Wasser 8 gestrichene Teelöffel Zucker und 1/2 Teelöffel Salz
b) Nahrungsaufnahme wenn wieder Appetit
- auf fettreiche Nahrung und Milchprodukte verzichten
- günstig Reis, Bananen, Getreidebrei/Brot
c) Einnahme von Antibiotikum + Motilitätshemmer
nur bei schweren Durchfällen
- mehr als 10 Stuhlgänge pro Tag und starke Bauchschmerzen
- blutige und/oder schleimige Durchfälle mit Fieber
- bei unmittelbarer Weiterreise (Busfahrt, Flug, etc.)
Kombinationstherapie mit
- Antibiotikum: Wirkstoff z.B. Azithromycin 500mg, 1-0-0 über 3 Tage; alternativ: Ciprofloxacin 500mg, 1-0-1 über 5 Tage
plus - Motilitätshemmer: Wirkstoff Loperamid 2mg, initial = 2 Tab., dann nach Bedarf (z.B. 1 Tab. alle 4 Stunden)
d) Keine Besserung
Wenn spätestens 36 Stunden nach Behandlungsbeginn keine Besserung weiterführende ärztliche Kontrolle und gezielte Therapie (ev. Stuhlanalyse)